Hier findet sich neben dem einen oder anderen Geheimtipp zu den einzelnen Inseln der Kanaren auch Lebensart der Canarios: Rezepte, Eindrücke, Schnappschüsse, Umgangsformen, Stichwörter, Basisvokabular. Kurz: alles, was einem bei einer Kanarenreise hilfreich sein kann - und was die Sehnsucht wach hält, wenn man wieder zuhause ist.
Sonntag, 29. Juli 2012
Nicht nur kanarisch: Der Kanarienvogel
Nunja, so ganz stimmt es nicht, dass der Kanari nicht kanarisch ist - aber er ist eben, so wie wir ihn kennen, nicht "typisch kanarisch", sondern festlandeuropäisch. Genau genommen sogar deutsch.
Aber eins nach dem anderen.
Die Vorfahren des quietschgelben Kanarienvogels, der den meisten Kindern vor allem als "Kanari" aus Janoschs "Schnuddel-Büchern" bekannt sein dürfte, stammen durchaus von den Kanaren, bzw. und/auch der Inselgruppe der Azoren.
Als ich vor ein paar Jahren auf La Palma unter einem riesigen Baum in der Dorfmitte eines kleine Ortes an der Westküste war, schien dieser Baum vor Gezwitscher und Flügelschlagen nahezu zu zittern - es klang nach dem, was ich mir unter Kanariengezwitscher vorgestellt hatte, allerdings war weit und breit kein "Gelb" zu sehen.
Das liegt daran, dass die Ursprungsform desjenigen Vogels, den wir mit dem "Kanarienvogel" identifizieren, eher unscheinbar grau-grün ist (und folglich farblich auch als Schwarm im Blätterwerk des Riesenbaumes unterging).
Der Name des eigentlich, unverzüchteten und nicht-domestizierten Kanarienvogels ist "Serinus Canaria".
Er ist der Vorgänger des heutigen Kanarienvogels und fand seinen Weg aufs Festland nicht aus eigener Flügelkraft, sondern, wie so vieles andere, das den Seeweg zwischen den Inseln und dem Festland zu bewältigen hatte, auf einem Schiff Ende des 15 Jahrhunderts hin zum spanischen Königshof.
Von dort aus avancierte das wohklingende Vögelchen schnell zum Statussymbol adliger Damen, die sich an seinem Gesang erfreuten und die Tierchen gegen aufkommende Langweile nutzten. Aufgrund seiner Beliebtheit entwickelte sich ein eigener Handels- und Zuchtzweig, der die Ausbreitung der Tiere auf dem europäischen Festland begünstigte und letztlich zur Vermehrung und zur Züchtung führte, die, wie sollte es anders sein, im Laufe der Jahrhunderte und königreichsübergreifend zwischen England, Frankreich, Deutschland und Spanien auch die ersten Mutationen zutage brachte.
Das Optimum zwischen idealre Farbzucht und idealer Sangeskraft entwickelte sich schließlich Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts mittels der neu gewonnenen (und weiter professionelisierten) Erkenntnisse aus der Vererbungslehre.
Zwischen dem ursprünglichen Serinus Canaria und dem heutigen Kanarienvogel liegen also nicht nur ein großes Meer, sondern auch knapp 500 Jahre Zucht.
Zuhören kann man ihnen trotzdem ganz wunderbar, am liebsten irgendwann im Winter auf einer der Inseln des kanarischen Archipels....
Samstag, 23. Juni 2012
Cochenille - oder: warum Lippenstift Vegetariern Probleme macht
Hätte man mir als Kind erzählt, dass es außer dem Flohzirkus, den ich zwar nie gesehen habe, dessen Existenz ich aber für glaubwürdig hielt, auch Läuse-Bauern gibt, wäre ich begeistert gewesen und hätte mir ein Gespann vorgestellt, vor das ein armes kanarisches Bäuerlein zwei dicke Läuse gespannt hat, um den sonnengedörrten Boden zu durchpflügen. Wie enttäuscht wäre ich gewesen, die Läusefarmen zu sehen, die mich als Erwachsene heutzutage bewundern lassen, woran ich dereinst wohl nur vorübergelaufen wäre: graue, häßliche Schleier (siehe Bild, mittig), der sich über die Opuntienkakteen, die Wirtspflanzen und Läusenahrung, - aus ihnen entsteht ein wunderbares Rot - und nicht nur das. Je nach Kombination mit metallischen Elementen oder Säure kann aus dem "Läuserot" auch schwarz, braun oder schimmernd tief-violett. Jeder, der das durchdringende Camparirot kennt, die knalligen Rottöne, die Rouge verursacht, das klare Rot der urchristlichen Ostereier (wie sie auch auf den Inseln noch verwendet werden), weiß, was das Rot der Cochenilleschildlaus für eine Leuchtkraft hat.
An der Ostküste Lanzarotes in der Region um Mala gibt es Farmen der Cochenille-Kakteen, die sich bis an den Meeressaum erstrecken, auch auf Fuerteventura, La Palma und den anderen Eilanden findet man die dickfleischigen Feigenkakteen (ja, die, von denen auch die Kaktusfeigen stammen, die man besser nur mit einem dicken Paar Handschuhe anpackt), die den Cochenille-Läusen als Nahrung dienen.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Färberhandwerk auf den Inseln beheimatet, insbesondere, weil sich mit der Seidenproduktion (zu der es auf La Palma in El Paso ein kleines und sehr feines Museeum gibt) beide für exquisite und ästhetisch schöne Stoffe notwendige Rohmaterialien ohne lange Handelswege auf engstem Raum beieinander befanden.
Kakteenfarm auf Lanzarote nahe des Jardin de Cactus bei Guatiza (Lanzarote) |
Wie also kommt das Rot in den Campari?
die getrockneten Schildläuse werden, nachdem sie von den opuntien abgekratzt wurden, gemahlen - in den Körpern der weiblichen läuse befindet sich eine hohe Anreicherung an Karmin, dem roten Farbstoff. Dieser ist mit dem Zusatzstoffkürzel E120 gekennzeichnet, wenn er sich in Lebensmitteln befindet - in der Kosmetikindustrie wird er, beispielsweise in der Lippenstiftproduktion, in Deutschland nicht separat ausgewiesen, was vor allem für strikte Vegetarier und Moslems, denen der Verzehr von Insekten als unrein verboten ist, problematisch sein kann.Stellenwert und Anbau
Zwar ist der Farbstoff mittlerweile vielerorts durch chemische Ersatzprodukte substituiert worden, da die Karminsäure aber zu den lichtbeständigsten und am längsten haltbaren und stabilen Farbstoffe gehört, der flexibel für alle Färbeprozesse verwendbar ist, wird er mit Sicherheit nie ganz als Wirtschaftsprodukt verschwinden.An der Ostküste Lanzarotes in der Region um Mala gibt es Farmen der Cochenille-Kakteen, die sich bis an den Meeressaum erstrecken, auch auf Fuerteventura, La Palma und den anderen Eilanden findet man die dickfleischigen Feigenkakteen (ja, die, von denen auch die Kaktusfeigen stammen, die man besser nur mit einem dicken Paar Handschuhe anpackt), die den Cochenille-Läusen als Nahrung dienen.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Färberhandwerk auf den Inseln beheimatet, insbesondere, weil sich mit der Seidenproduktion (zu der es auf La Palma in El Paso ein kleines und sehr feines Museeum gibt) beide für exquisite und ästhetisch schöne Stoffe notwendige Rohmaterialien ohne lange Handelswege auf engstem Raum beieinander befanden.
Mit Cochenille handgefärbte Seide in allen Rottönen - Handwerkermarkt in Haria (Lanzarote) |
Donnerstag, 7. Juni 2012
Kanarische Wolfsmilch - Euphorbia canariensis
Als ich das erste Mal auf Fuerteventura war, suchte ich sie, ohne sie zu bemerken, die Kanarische Wolfsmilch, über die der Reiseführer so viel zu sagen, mir aber kein Bild darzustellen wusste. Zum Beispiel sollte ihre giftige Milch gegen Warzen wirken....
Ich hielt erst mal das dafür:
war es aber nicht.
Die Euphorbia Canariensis sieht so aus:
Das Besondere an ihr ist, dass es sie als endemisches Gewächs tatsächlich nur auf diesem einen wunderschönen Inselarchipel gibt, was sie zweifelsohne mit dem prädikat "typisch kanarisch" auszeichnet. Wolfsmilchgewächse haben lange Wurzelgeflechte, die sich flächig ausbreiten und
das Oberflächenwasser und die Bodennährstoffe aufnehmen, sobald es durch
die trockenen Erdschichten dringt. Das Wasser speichern sie dann in
ihren fleischigen Pflanzenkörpern und überstehen so auch sehr lange
Trockenperioden auf den Inseln.
Die Kanarenwolfsmilch kann ungeheure Ausmaße annehmen, da sie aufgrund ihres giftigen Saftes als Futterpflanze auch für die angesiedelten Tiere auf der Inseln nicht infrage kommt. Außerdem besitzt die kanarische Wolfsmilch eine dicke Haut, die die Verdunstung genauso wie Beschädigungen von außen verhindert.
Die Altkanariere nutzten den giftigen Saft offenbar zum Fischfang in Lagunen, da das ätzende Substrat offenbar auch betäubende Wirkung hat und die Fische lähmte.
Da ich bis heute nicht weiß, was das obere bild für eine Pflanze zeigt, freue ich mich sehr, wenn jemand mir dies mitteilen kann... ich nenne sie immer liebevoll "Maschendrahtzaungewächs" - hat auch was.
Ich hielt erst mal das dafür:
war es aber nicht.
Die Euphorbia Canariensis sieht so aus:
Quelle: http://www.euphorbia.de/y003.jpg |
Die Kanarenwolfsmilch kann ungeheure Ausmaße annehmen, da sie aufgrund ihres giftigen Saftes als Futterpflanze auch für die angesiedelten Tiere auf der Inseln nicht infrage kommt. Außerdem besitzt die kanarische Wolfsmilch eine dicke Haut, die die Verdunstung genauso wie Beschädigungen von außen verhindert.
Die Altkanariere nutzten den giftigen Saft offenbar zum Fischfang in Lagunen, da das ätzende Substrat offenbar auch betäubende Wirkung hat und die Fische lähmte.
Da ich bis heute nicht weiß, was das obere bild für eine Pflanze zeigt, freue ich mich sehr, wenn jemand mir dies mitteilen kann... ich nenne sie immer liebevoll "Maschendrahtzaungewächs" - hat auch was.
Dienstag, 5. Juni 2012
Gofio - Leib- und Magenspeise der Canarios
Man sagt dem Gofio nach, für die unbändigen Lebensgeister
der Canarios und ihrer Vorfahren verantwortlich zu sein, und noch heute gehört
dieses Grundnahrungsmittel, wie zu den Zeiten der Vorväter, unbedingt auf den
Speiseplan und zur Lebensart der Kanarer dazu.
Dabei bezeichnet „Gofio“ eher die Art der Zubereitung
dessen, was verspeist wird, denn die Materie an sich, denn das, was allen
„Gofios“ gemeinsam ist, ist, dass etwas geröstet wird, ehe es gemahlen und zu
Mehl verarbeitet wird.
Heutzutage kann man davon ausgehen, dass der Begriff Gofio
sich auf vorgeröstetes Getreide (zuweilen aber auch Hülsenfrüchte und
Pflanzensamen) bezieht – zur Zeit der Guanchen und Altkanarier bestand das zu
mahlende Produkt schon auch einmal aus Farnwurzeln und anderen Waldpflanzen –
nicht überall (vermutlich vorwiegend aber auf den Inseln Lanzarote und
Fuerteventura) wurde Getreide angebaut.
Der heute am häufigsten verwendete Rohstoff für Gofio dürfte
der Mais sein.
Gofio – Grundnahrungsmittel in jedweder Kombination
Das Gofiomehl wird dann in allen erdenklichen Formen und von
allen Bevölkerungsschichten verwendet: man findet es als Suppeneinlage, zum
Andicken von (Ziegen-)Milch für Babys, zum Konfekt verarbeitet und als Teig,
der mit Honig und Bananen oder wahlweise in der salzigen Variante mit Olivenöl
und Gewürzen hergestellt wird.
Freitag, 1. Juni 2012
Mojo Verde - Ode an die Petersilie
Die Mojo verde, die Schwester der Mojo rojo, wird wie die kontrastierende rote Soße aus vorwiegend frischen Zutaten zubereitet und gehört zum kanarischen Kulturgut und den Inseln ebenso wie Papas arrugadas, Vulkane und der Wind.
Die Zubereitung erfolgt:
Kaufen kann man sie auch - selbermachen ist aber flexibler!
Mojo verde - grüne Soße
Man nehme zur Herstellung- 3 bis 4 grüne Paprika
- nach Geschmack (gerne auch mehr als zwei) Knoblauchzehen
- einen Teelöffel Kümmelkörnchen
- mindestens ein Bund Petersilie
- Koriandergrün
- Olivenöl
- Essig
- Salz
Die Zubereitung erfolgt:
- mittels eines Mörsers, in dem Kümmel und Knoblauch gemeinsam zerstoßen und mit salz vermengt werden
- fein geschnittene Paprika, Koriander und gewiegte Petersilie werden hier hinzu gegeben
- gut verrührt und mit Öl, Essig und bei Bedarf etwas Wasser (manchmal auch einem Spritzer Zitrone) aufgefüllt.
- Nochmals gut verrühren.
Kaufen kann man sie auch - selbermachen ist aber flexibler!

Sonntag, 27. Mai 2012
Die Guanchen
Der Begriff der Guanchen bezieht sich eigentlich auf die Ureinwohner der Insel Teneriffa, wurde aber schließlich auf die Urbevölkerung aller Inseln des kanarischen Archipels übertragen. Die Bedeutung der Bezeichnung klärt dies, heißt doch "guan" soviel wie Nachkomme, "chinech" wiederum bedeutet Teneriffa.
Die Siedler der einzelnen Inseln wiederum, die vermutlich von nordafrikanischen Berberstämmen abstammen, gaben sich Eigennamen wie "majoreros" oder "conejeros". Andere Thesen verorten Vorfahren der Guanchen in Frankreich, Portugal, und England, auch Parallelen zu mediterranen (Kreta) Fruchtbarkeitsidolen sind erkennbar.
Über die Guanchen ist, bis auf die Sagen und einige archäologische Relikte, nicht sehr viel bekannt, große Teile der überlieferten Informationen über sie entstammen der Wiedergabe von Chroniken aus der Zeit der frühen Eroberer im 15. Jahrhundert.
Allerdings kann aufgrund der heute feststellbaren Gewohnheiten und kulturellen Unterschiede zwischen den Inseln davon ausgegangen werden, dass der Informationsaustausch zwischen den Eilanden nicht immer gut war - manche Funde kommen nur auf einzelnen Inseln vor, andere ähneln sich, so gibt es beispiel nur auf Gran Canaria Funde von Stempelinstrumenten - und dass die Inseln möglicherweise von (zufällig angetriebenen?) unterschiedlichen Stämmen besiedelt wurden. Hinweise darauf liefern voneinander abweichende Keramikfunde, sich unterscheidende Fruchtbarkeitssymbole, linguistische Besonderheiten in der Sprache der Inseln.
Andererseits gibt es viele (grundsätzlich aber zeittypische) Ähnlichkeiten, beispielsweise bei Bestattungsriten.
Einen entsprechenden Aufschluss erhält man im größten Fundreservoir der Kanaren, dem Museo Canario. Montags ist dort der Eintritt frei.
Mehr zu den prähistorischen Siedlern der Insel im nächsten Blogpost über die Guanchen - hier.
Die Siedler der einzelnen Inseln wiederum, die vermutlich von nordafrikanischen Berberstämmen abstammen, gaben sich Eigennamen wie "majoreros" oder "conejeros". Andere Thesen verorten Vorfahren der Guanchen in Frankreich, Portugal, und England, auch Parallelen zu mediterranen (Kreta) Fruchtbarkeitsidolen sind erkennbar.
Über die Guanchen ist, bis auf die Sagen und einige archäologische Relikte, nicht sehr viel bekannt, große Teile der überlieferten Informationen über sie entstammen der Wiedergabe von Chroniken aus der Zeit der frühen Eroberer im 15. Jahrhundert.
Kunst der Altkanarier bei La Zarza (nahe El Paso, La Palma) |
Allerdings kann aufgrund der heute feststellbaren Gewohnheiten und kulturellen Unterschiede zwischen den Inseln davon ausgegangen werden, dass der Informationsaustausch zwischen den Eilanden nicht immer gut war - manche Funde kommen nur auf einzelnen Inseln vor, andere ähneln sich, so gibt es beispiel nur auf Gran Canaria Funde von Stempelinstrumenten - und dass die Inseln möglicherweise von (zufällig angetriebenen?) unterschiedlichen Stämmen besiedelt wurden. Hinweise darauf liefern voneinander abweichende Keramikfunde, sich unterscheidende Fruchtbarkeitssymbole, linguistische Besonderheiten in der Sprache der Inseln.
Andererseits gibt es viele (grundsätzlich aber zeittypische) Ähnlichkeiten, beispielsweise bei Bestattungsriten.
Einen entsprechenden Aufschluss erhält man im größten Fundreservoir der Kanaren, dem Museo Canario. Montags ist dort der Eintritt frei.
Mehr zu den prähistorischen Siedlern der Insel im nächsten Blogpost über die Guanchen - hier.
Samstag, 26. Mai 2012
Der 30.5. - Dia de las Canarias
Der „Dia de (las) Canarias“ –
An diesem Tag, dem 30.05.1983, traf das Parlament der „autonomen Region Kanaren“ zum ersten Mal nach freier und geheimer Wahl in Santa Cruz de Tenerife zusammen, die Kanaren erhielten ihren Sonderstatus und das Recht, eine eigene Regierung zu bilden. An diesem Tag wurde schließlich die Erklärung zu Unabhängigkeit der Kanaren verabschiedet, das Parlament fand seinen Vorsitz in Pedro Guerra Cabrera.
Am 10. August 1982, zehn Monate zuvor, wurde den Inseln dieses Recht von der spanischen Regierung zugestanden.
Die Canarios sind stolz auf ihren Status und widmen rund um den „Dia de (las) Canarias“ in vielen Geschäften ihren regionalen Produkten extra viel Raum. Außerdem werden auf allen Inseln landestypische Trachten getragen, es wird folkloristische Musik aufgespielt und die Insulaner besinnen sich auf den Stolz ihrer Herkunft. An diesem Tag ruht in der Regel das Geschäftsleben, er ist geprägt von kanarischer Kunst und Kultur.
Die Canarios sind stolz auf ihren Status und widmen rund um den „Dia de (las) Canarias“ in vielen Geschäften ihren regionalen Produkten extra viel Raum. Außerdem werden auf allen Inseln landestypische Trachten getragen, es wird folkloristische Musik aufgespielt und die Insulaner besinnen sich auf den Stolz ihrer Herkunft. An diesem Tag ruht in der Regel das Geschäftsleben, er ist geprägt von kanarischer Kunst und Kultur.
Mittwoch, 23. Mai 2012
Der Sand
Nein, Sand ist eigentlich als solcher nicht typisch
kanarisch, zumindest nicht für jede Insel – aber auf einigen, da gibt es ihn in
Massen, diesen besonderen Sand, um den sich die Legenden ranken, er werde aus
der Sahara über das Meer geweht und lagere sich dann an den vulkanischen Küsten
ab. Das tut er nicht.
Samstag, 19. Mai 2012
Es war einmal.....
..... ein Schiff, das jetzt nicht mehr ist. Nicht typisch kanarisch, dafür aber "typisch Fuerte" war über etwas mehr als ein Jahrzehnt hinweg der Anblick, den das Bild unten zweigt. Bis vor einigen Jahren konnte man vor der Westküste Fuerteventuras, in der Nähe von Ajuy an der Playa de Garcey, das Wrack des einstigen amerikanischen Luxusliners "American Star" sehen, das einen Tag vor dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs als SS America vom Stapel gelassen wurde.
Im Jahr 1994, bereits eine bewegte Geschichte und diverse Umbenennungen hinter sich, lief sie 1994 vor Fuerte auf Grund, im Dezember 2005 entstand dieses Bild - jetzt ist nichts mehr von ihr übrig.
Im Jahr 1994, bereits eine bewegte Geschichte und diverse Umbenennungen hinter sich, lief sie 1994 vor Fuerte auf Grund, im Dezember 2005 entstand dieses Bild - jetzt ist nichts mehr von ihr übrig.
Mittwoch, 16. Mai 2012
Mandeln y Queso de Almendras
Landschaft bei Puntagorda mit einem Restchen Mandelblüte |
Aus den Mandeln, denen auf La Palma im Hauptanbaugebiet Puntagorda in den ersten beiden Jahresmonaten ein eigenes Mandelblütenfest gewidmet ist, machen die Kanarios in Kombination mit Eiern und (viel) Zucker die beliebten Nachspeisen Bien me sabe und den Queso de Almendros/ Almendras.
Die Mandeln der Kanaren sind
Montag, 14. Mai 2012
Cesar Manrique - typisch kanarische Kunst
Cesar Manrique, dem "Hauskünstler" der Kanaren, ist viel zu verdanken - er verschrieb sich dem Landschaftsschutz und sorgte unter anderem auf Lanzarote dafür, dass die Insel werbefrei ist udn bleibt. Manriques Idee war es, einen den Inseln und der Landschaft angepassten Architekturstil zu etablieren und eine Form des sanften Toursimus für die Kanaren zu erreichen. Große Betonklötze waren ihm mehr als nur ein Dorn im Auge und nach wie vor wird aufgrund seines verhindernden Einflusses in der Tourismusindustrie spekuliert, ob sein Tod
Samstag, 12. Mai 2012
Mojo rojo
Mojo rojo - wer sie kennt, lässt jeden Ketchup für sie stehen. Typischer und kanarischer geht es fast nicht.
Dabei gibt es unterscheidliche Zubereitungsarten und Geschmacksausprägungen und der Name der jeweiligen Soße bezieht sich tatsächlich in erster Linie auf die Farbe.
Mojo rojo wird, ebenso wie die "Schwestersoße" Mojo Verde, zu fast allem gegessen, was nicht süß ist. Die beiden Saucen werden als beliebte Würze zu den inseltypischen Papas arrugadas ebenso gerne gegessen wie zu Gegrilltem, gerne aber auch einfach als Tunke zum Brot.
Dabei gibt es unterscheidliche Zubereitungsarten und Geschmacksausprägungen und der Name der jeweiligen Soße bezieht sich tatsächlich in erster Linie auf die Farbe.
Mojo rojo wird, ebenso wie die "Schwestersoße" Mojo Verde, zu fast allem gegessen, was nicht süß ist. Die beiden Saucen werden als beliebte Würze zu den inseltypischen Papas arrugadas ebenso gerne gegessen wie zu Gegrilltem, gerne aber auch einfach als Tunke zum Brot.
(Ein) Rezept der Mojo Rojo - scharf
- Vier Cocktailtomaten (wahlweise Tomatenmark, auch ergänzend)
- Petersilie (fein gewiegt, zwei Stengel)
- zehn Pimienta (kleine kanarische rote Pfefferschoten), klein geschnitten
- acht Knoblauchzehen
- Meersalz
- Pulver der roten Paprika (1 EL)
- zum Abschmecken: Thymian, Cumin, Oregano
- zum Anmischen: 200ml EL Olivenöl, wenn gewünscht, die gleiche Menge Weißweinessig und Weißbrot zum Andicken
Donnerstag, 10. Mai 2012
Meeressäuger - Wale und Delfine
Delfine vor der Küste Gran Canarias - Ablegehafen Puerto Rico |
So typisch kanarisch die Feuergeburt der Inseln und der Ursprung des kanarischen Archipels aus dem vulkanischen Geschehen heraus ist, so unmittelbar gehört das Element des Wassers zu ihnen. Die unzähligen Meeressäuger vor den Küsten der Inseln zum Leben auf den Kanaren, die diese Region bevölkern, gelten als besonders schützenswert, weswegen die Regierung der Inseln den Tieren bis zum Jahr 2010 noch ein eigenes Museum auf Lanzarote in Puerto Calero gewidmet hatte. Offenbar aus Kostengründen musste die didaktisch sehr gut aufbereitetet Ausstellung schließen.
Die Ausstellung hat ihren Anlass im Vorkommen von an die 30 Wal- und Delfinarten auf dem kanarischen Archipel.
Regelmäßig durchqueren Wal- und Delfinherden die Gewässer, die die geographische Schnittstelle der Inseln ausnutzen. Das Archipel ist aufgrund seiner Lage eine Art Mehrfachbiotop und zieht sowohl Spezies an, die die wärmeren, tropischen Gewässern bevorzugen, als auch diejingen, die sich sonst eher in kühleren Regionen aufhalten.
Einige Arten befinden sich quasi auf der ganzjährigen Durchreise, andere haben ihren festen Standort vor den Inseln und haben sich auch an die Besucherströme gewöhnt, die zur Beobachtung aufs Meer hinaus fahren.
Die Regierung hat durch die Anforderung an die Whale-guides, eine fachkundige Tour bieten zu müssen, die die Besucher mit adäquaten Informationen zu den Tieren versorgt und das Bewusstsein für das gefährdete Ökosystem Meer schärft, einen wichtige Schritt getan, um durch unvorsichtige Kapitäne und unkundiges Personal mehr Schaden als Nutzen, vor allem für die Tiere, zu verhindern.
Dennoch herrscht nach wie vor von Seiten der Meeresbiologen Kritik gegenüber den Touren vor, denn in der Hauptsaison sind für die Tiere zu viele Schiffe auf den Gewässern, was die Meeressäuger verstört, die Populationen durch den ansteigenden Stress reduziert und die Einzeltiere krank macht. Zudem beachten nach wie vor einige Kapitäne den Mindestabstand zu den Tieren nicht, was immer wieder zu Unfällen führt.
Montag, 7. Mai 2012
Krippen - Belen
Zur Weinhachtszeit hat jeder Ort auf den Kanaren seine eigene Krippe, die nicht selten Motive aus dem landwirtschaftlichen und kulturellen Leben der jeweiligen Insel und/ oder Stadt mit verarbeitet.
Je nach Größe werden die Szenen bepflanzt, das inseltypische Ambiente, wie beispielsweise in der Krippe in Yaiza, Lanzarote, die die Salzgewinnung thematisiert, mit in die Szenerie integriert. Die Krippe im Hafen von Arrecife, die im Video unten ebenso zu sehen ist wie die Tonkrippe von Mazo auf La Palma (und viele andere), ist beispielsweise in ein Fischereiszenario gebettet, mit Fangnetzen, Rudern und Boot ausgestattet.
Andere Krippen sind liebevoll bepflanzt, greifen architaktonische Merkmale wie den Mudjarstil auf und versetzen die Geburt Jesu in Landschaft der Kanaren.
Bereits im Oktober treffen sich alle Krippenbauer, meist die Männer des Ortes, und gestalten die großen Panoramen - kleinere Krippen werden teils von einzelnen Künstlern erschaffen.
Je nach Größe werden die Szenen bepflanzt, das inseltypische Ambiente, wie beispielsweise in der Krippe in Yaiza, Lanzarote, die die Salzgewinnung thematisiert, mit in die Szenerie integriert. Die Krippe im Hafen von Arrecife, die im Video unten ebenso zu sehen ist wie die Tonkrippe von Mazo auf La Palma (und viele andere), ist beispielsweise in ein Fischereiszenario gebettet, mit Fangnetzen, Rudern und Boot ausgestattet.
Andere Krippen sind liebevoll bepflanzt, greifen architaktonische Merkmale wie den Mudjarstil auf und versetzen die Geburt Jesu in Landschaft der Kanaren.
Bereits im Oktober treffen sich alle Krippenbauer, meist die Männer des Ortes, und gestalten die großen Panoramen - kleinere Krippen werden teils von einzelnen Künstlern erschaffen.
La Oliva - Fuerteventura |
La Oliva - Fuerteventura |
La Oliva Fuerteventura Mehr Krippen gibt es hier: |
Sonntag, 6. Mai 2012
Wasser marsch
Oder eben nicht Wasser.....
Obwohl die Inseln von Wasser umgeben sind, ist das Thema Trinkwasser immer wieder ein großes, das auch den Tourismus (glücklicherweise!) nicht verschont.
Lediglich La Palma und La Gomera verfügen über Dauergewässer, was Bäche, Flüsse und Seen mit einschließt.
Auf Gran Canaria und Teneriffa sammelt sich saisonal Wasser in Stauseen, allerdings sank und sinkt das Grundwasser auf allen Inseln (wo überhaupt vorhanden) aufgrund der exzessiven Plantagenbewirtschaftung vor allem der Bananen.
Die Inseln, die über einen höher gelegene Oberfläche und entsprechende vegetation verfügen, helfen sich ein Stück weit selbst: die in die Höhe ragenden Bäume "melken" die von Osten her an die INseln drängenden Passatwolken und führen dem Erdreich so mehr Wasser zu als die Pflanze unmittelbar verbraucht - eine vergleichsweise üppige Vegetation ist deswegen in den höher gelegenen Regionen Gran Canarias, La palmas, La Gomeras, El Hierros und Teneriffas durchaus trotz Grundwassermangels typisch. Lanzarote und Fuerteventura verfügen nicht nur über kein grundwasser, ihnen fehlen auch die höher gelegenen Regionen, an denen sich Wolken abregnen könnten - umso mehr sind sie auf Alternativen der Wassergewinnung angewiesen.
Obwohl die Inseln von Wasser umgeben sind, ist das Thema Trinkwasser immer wieder ein großes, das auch den Tourismus (glücklicherweise!) nicht verschont.
Lediglich La Palma und La Gomera verfügen über Dauergewässer, was Bäche, Flüsse und Seen mit einschließt.
Auf Gran Canaria und Teneriffa sammelt sich saisonal Wasser in Stauseen, allerdings sank und sinkt das Grundwasser auf allen Inseln (wo überhaupt vorhanden) aufgrund der exzessiven Plantagenbewirtschaftung vor allem der Bananen.
Die Inseln, die über einen höher gelegene Oberfläche und entsprechende vegetation verfügen, helfen sich ein Stück weit selbst: die in die Höhe ragenden Bäume "melken" die von Osten her an die INseln drängenden Passatwolken und führen dem Erdreich so mehr Wasser zu als die Pflanze unmittelbar verbraucht - eine vergleichsweise üppige Vegetation ist deswegen in den höher gelegenen Regionen Gran Canarias, La palmas, La Gomeras, El Hierros und Teneriffas durchaus trotz Grundwassermangels typisch. Lanzarote und Fuerteventura verfügen nicht nur über kein grundwasser, ihnen fehlen auch die höher gelegenen Regionen, an denen sich Wolken abregnen könnten - umso mehr sind sie auf Alternativen der Wassergewinnung angewiesen.
Samstag, 5. Mai 2012
Volle Windkraft voraus
Während hierzulande noch über den Einsatz von Windenergie und mögliche daraus erwachsende Kapitalerträge gestritten wird, gehören die weißen Windräder auf den Kanaren bereits zum Landschaftsbild – ohne, dass jemand daran wirklich Anstoß nimmt.
Der Parque Eolico auf Lanzarote, der gewissermaßen die Insel krönt, der Windpark von Arinaga auf Gran Canaria und die drei Energie-Parks auf Teneriffa seien nur als Beispiele genannt.
Neben der Autarkie, die die Windkraft den Inseln vom Festland verspricht, sorgt sie neben einer deutlich geschonten Umwelt (dank des Verzichts auf Dieselkraftwerke) auch für ein ansehnliches Zusatzeinkommen für
Freitag, 4. Mai 2012
Möwen - Beziehungskrise
Manchmal kann man auf den Kanaren auch nur zuschauen - auch das ist typisch kanarisch: Siesta - und aufs Wasser schauen....
Donnerstag, 3. Mai 2012
Steinmännchen machen Steinhäufchen
Wer zum ersten Mal auf den Kanaren, insbesondere im Süden Fuerteventuras, ist, wird sich fragen, was es mit den seltsamen Steinhäufchen auf sich hat, die man mit Phantasie auch als Pyramide bezeichnen kann. Nein, es handelt sich hierbei nicht um Nachrichten aus dem All, auch nicht um die Tat liebeskranker Hirten, die sich die Zeit vertreiben wollen - und es sind auch keine reinen Naturwunder, die der Schwerkraft trotzen - selbst, wenn man dies gerne hätte.
Die romantische Vorstellung, das Relikt eines jahrtausendlangen Erosionsprozesses von Sonne, Wind und Meer vor sich zu haben, hat schon etwas. Auch die Geschichte vom armen Bäuerlein, der sein Feld mühselig von Steinen befreit, diese zu Ehren Gottes - obwohl er sehr wütend über den steinigen Boden ist - am Rand kunstvoll aufschichtet und am Ende angekommen von vorne beginnen muss, ist eine nette Idee.
Die romantische Vorstellung, das Relikt eines jahrtausendlangen Erosionsprozesses von Sonne, Wind und Meer vor sich zu haben, hat schon etwas. Auch die Geschichte vom armen Bäuerlein, der sein Feld mühselig von Steinen befreit, diese zu Ehren Gottes - obwohl er sehr wütend über den steinigen Boden ist - am Rand kunstvoll aufschichtet und am Ende angekommen von vorne beginnen muss, ist eine nette Idee.
Dienstag, 1. Mai 2012
Papas arrugadas - Geschichte und Rezept
Typisch für alle Inseln der Kanaren ist das heimliche Nationalgericht, das eng mit der Geschichte von Kolumbus verbunden ist: Papas arrugadas, die in Salzwasser (eigentlich Meerwasser) gekochten Runzelkartoffeln. In ihrer Einfachheit nicht zu übertreffen – und dennoch wohlschmeckend und für alle Altersgruppen, bezahnt oder unbezahnt, geeignet – sind die Papas arrugadas Zeugen der kanarischen Geschichte. Man darf getrost davon ausgehen, dass die Kanarier mit die ersten Europäer waren, die das knollige Importgut aus der neuen Welt testen durften, diente doch das kanarische Archipel als letzte europäische „Versorgungsstation“ (und Top-Umschlagsplatz im später folgenden Sklavenhandel….) vor dem endgültigen Aufbruch der spanischen Armada über den Atlantik. Logischerweise war es insofern auch der erste Anlaufpunkt auf dem Weg von Amerika zurück zum Königreich, und wenngleich die Erdäpfel wahrscheinlich als geldwertes Geschenk ans spanische Königshaus eingelagert waren, lässt die Phantasie es offen, ob nicht ein paar verräterische Mitmatrosen in ihnen die ideale Erweiterung des Nahrungsangebots zum Gofio in ihnen entdeckt haben und sie von Bord geschmuggelt haben. Weniger kriminell haben möglicherweise einfach ein paar angeschimmelte Bordabfälle an der Küste vor Gran Canaria gekeimt…..
Sonntag, 29. April 2012
La Cascadas - die Wolkenwasserfälle der Cumbre Nueva
Typisch kanarisch sind auf den einzelnen Inseln auch die jeweiligen Wetter- und Klimaphänomene (mit damit verbudnenen Naturwundern).
Mitten durch La Palma beispielsweise verläuft eine Art Gebirgsrücken, der La Palma in zwei klimatische Hauptzonen teilt: den regnerischeren Osten und den fast immer sonnigen Westen.
Eine bei der Buchung nicht ganz unwesentliche Information, lohnt es sich doch, bei der Buchung im günstigeren Osten, gleich einen Mietwagen dazu zu buchen, damit man den Passatwolken bei "Wolkenstau" durch den Tunnel nach Westen entfliehen kann.
Die Cumbre Nueva bietet den Wölkchen aber als niedrigste Stelle des Bergrückens die Möglichkeit, ein bißchen hinterher zu tröpfeln. Die Wolken fließen von Osten nach Westen über den Rücken und verdunsten dort bvergleichsweise schnell und ohne sich abregnen zu können. Stellt man sich eine Weile an einen höheren oder nierdigeren Punkt (hier auf dem Weg zum Roque de los Muchachos nach oben), kann man eine Fließbewegung wahrnehmen. Befindet man sich im Wasserfall selbst, spürt man kalte, feine Nebeltröpfchen - und sieht wenig Sonne.
Mitten durch La Palma beispielsweise verläuft eine Art Gebirgsrücken, der La Palma in zwei klimatische Hauptzonen teilt: den regnerischeren Osten und den fast immer sonnigen Westen.
Eine bei der Buchung nicht ganz unwesentliche Information, lohnt es sich doch, bei der Buchung im günstigeren Osten, gleich einen Mietwagen dazu zu buchen, damit man den Passatwolken bei "Wolkenstau" durch den Tunnel nach Westen entfliehen kann.
Die Cumbre Nueva bietet den Wölkchen aber als niedrigste Stelle des Bergrückens die Möglichkeit, ein bißchen hinterher zu tröpfeln. Die Wolken fließen von Osten nach Westen über den Rücken und verdunsten dort bvergleichsweise schnell und ohne sich abregnen zu können. Stellt man sich eine Weile an einen höheren oder nierdigeren Punkt (hier auf dem Weg zum Roque de los Muchachos nach oben), kann man eine Fließbewegung wahrnehmen. Befindet man sich im Wasserfall selbst, spürt man kalte, feine Nebeltröpfchen - und sieht wenig Sonne.
Samstag, 28. April 2012
Alles Banane?
Ganz besonders typisch kanarisch schmeckt das exotische Obst, das auf einigen Inseln des kanarischen Archipels angebaut wird - Mangos, Papayas, vor allem aber die Platano, die kanarische Banane, die - vor Ort verspeist - mit den hier im Festlandeuropa erhältlichen, nachgereifeten südamerikanischen Schwestern fast nicht vergleichbar ist.
Ihre Konsistenz ist deutlich fester, der Geschmack intensiver - bananiger! - und man darf annehmen, dass bei der Herstellung künstlichen Bananenaromas die kanarische Banane Patin gestanden hat. Besser geht nicht, was sich aber nicht auf ihr Äußeres bezieht, denn dieses hat, ganz dem Aschenputteleffekt folgend, eher unscheinbare bis abstoßende Wirkung auf den Betrachter. Sie ist kleiner, dicker, weniger gelb und nicht selten von natürlichen Schildlaushinterlassenschaften bedeckt - schwärzliche Punkte und Flecken, die nicht an oberster Stelle ästhetischer Eindrücke auf den Kanaren stehen dürften. Nichtsdestrotrotz: die kanarische Plàtano ist voller natürlicher Wertstoffe wie Vitamin B und Tryptophan, sie hat die Sonne gespeichert und ist mit Sicherheit eines der günstigsten, wohlschmeckendsten und sinnvollsten Nahrungsergänzungsmittel.
Aber sie hat es schwer, die kleine Canaria, denn sie ist nicht immer und überall gern gesehen. Sie passt beispielsweise nicht in die DIN-Normen für Bananen: zu klein, zu hässlich, zu wenig krumm...
Und sie macht Probleme:
Zum einen ist ihre Herstellung, anders kann man den monokulturellen Anbau in bestimmten Regionen La Palmas und Gran Canarias nicht nennen, nur durch Subventionen durch die EU gewährleistet.
Ihr Anbau verbraucht viel Süßwasser, die Plantagen ziehen Ungeziefer an, der Transport ist schwer, da die Frucht sehr druckempfindlich ist - kurz: ob und wie lange es diese Frucht in dem bisherigen Ausmaß auf den Canaren noch geben kann, ist ungewiss. Letztlich ist daran aber (auch) die Überkultivierung mit Schuld - weniger wäre vielleicht mehr gewesen....aber die Canarios arbeiten daran: sie bemühen sich, die Schädlingsbekämpfung auf natürlichem Wege vorzunehmen.
Den europäischen Markt betreffend, scheint die Konkurrenz aus Übersee noch andere Vorteile zu haben - sie bildet ihre Früchte in der Hälfte der Zeit, verträgt längere Transportwege... und ihr Anbau ist auch aufgrund unfairer Arbeitsbedingungen jenseits des Atlantiks deutlich kostengünstiger.
Aber: aktuell (Frühjahr 2012) läuft eine Kampagne des kanarischen Landwirtschaftsministeriums, die die Plàtano auch in Deutschland "gesellschaftsfähig" machen soll - man darf gespannt sein!
Weitere Gedanken zur Platano macht man sich auch bei Brigitte.
Einzelexemplar in einer Hotelanlage: No Chiquita - Si Canaria! |
Ihre Konsistenz ist deutlich fester, der Geschmack intensiver - bananiger! - und man darf annehmen, dass bei der Herstellung künstlichen Bananenaromas die kanarische Banane Patin gestanden hat. Besser geht nicht, was sich aber nicht auf ihr Äußeres bezieht, denn dieses hat, ganz dem Aschenputteleffekt folgend, eher unscheinbare bis abstoßende Wirkung auf den Betrachter. Sie ist kleiner, dicker, weniger gelb und nicht selten von natürlichen Schildlaushinterlassenschaften bedeckt - schwärzliche Punkte und Flecken, die nicht an oberster Stelle ästhetischer Eindrücke auf den Kanaren stehen dürften. Nichtsdestrotrotz: die kanarische Plàtano ist voller natürlicher Wertstoffe wie Vitamin B und Tryptophan, sie hat die Sonne gespeichert und ist mit Sicherheit eines der günstigsten, wohlschmeckendsten und sinnvollsten Nahrungsergänzungsmittel.
Aber sie hat es schwer, die kleine Canaria, denn sie ist nicht immer und überall gern gesehen. Sie passt beispielsweise nicht in die DIN-Normen für Bananen: zu klein, zu hässlich, zu wenig krumm...
Und sie macht Probleme:
Zum einen ist ihre Herstellung, anders kann man den monokulturellen Anbau in bestimmten Regionen La Palmas und Gran Canarias nicht nennen, nur durch Subventionen durch die EU gewährleistet.
Blick von Tazacorte nach Puerto de Tazacorte |
Ihr Anbau verbraucht viel Süßwasser, die Plantagen ziehen Ungeziefer an, der Transport ist schwer, da die Frucht sehr druckempfindlich ist - kurz: ob und wie lange es diese Frucht in dem bisherigen Ausmaß auf den Canaren noch geben kann, ist ungewiss. Letztlich ist daran aber (auch) die Überkultivierung mit Schuld - weniger wäre vielleicht mehr gewesen....aber die Canarios arbeiten daran: sie bemühen sich, die Schädlingsbekämpfung auf natürlichem Wege vorzunehmen.
Den europäischen Markt betreffend, scheint die Konkurrenz aus Übersee noch andere Vorteile zu haben - sie bildet ihre Früchte in der Hälfte der Zeit, verträgt längere Transportwege... und ihr Anbau ist auch aufgrund unfairer Arbeitsbedingungen jenseits des Atlantiks deutlich kostengünstiger.
Aber: aktuell (Frühjahr 2012) läuft eine Kampagne des kanarischen Landwirtschaftsministeriums, die die Plàtano auch in Deutschland "gesellschaftsfähig" machen soll - man darf gespannt sein!
Weitere Gedanken zur Platano macht man sich auch bei Brigitte.
Donnerstag, 26. April 2012
Architektur: Der Mudejarstil
Typisch kanarisch ist auch der Teil der Kultur und Kunst, der sich in den Gebäuden zeigt: die Architektur auf den Kanaren, die besonders dann als "typisch" gilt, wenn sie Elemente des sogenannten Mudejàr-Stils aufweist.
Dort, wo man vom Herren- bis zum Bauernhaus den Mudejar-Stil findet, kann man die Zeugnisse einstiger arabischer Königreiche der "Mohren" auf der Iberischen Halbinsel erkennen.
Nachdem Spanien die besetzten Gebiete - wir schreiben das Jahr 1492, in dem auch Kolumbus eine nicht unwesentliche Entdeckung etwas weiter westlich machte-, die in der Zeit als maurisches Königreich eine entsprechend fortgeschrittene kulturelle, handwerkliche und wissenschaftliche Entwicklung erlebt hatten, zurück erobert hatten, verblieb das Kulturgut der einstigen Besatzer im Volk. Die Mauren, die noch im Land verblieben, hatten, um der Inquisition zu entgehen, nur eine Möglichkeit: konvertieren, das Christentum anerkennen, sich assimilieren - und die Neuentdeckung der Kanaren und ihre Eroberung nutzen, um nach wie vor unter spanischer Flagge, aber mit etwas mehr Distanz zum Königssitz, neu zu beginnen. So fallen die ersten, in der konstanten Wärme der Kanaren nicht ungeeigneten, Mudejàr-Bauten in die Zeit der ersten spanischen besiedlungsperiode der kanaren - und verteilen sich über die ganze Inselgruppe. Nach wie vor gilt der Mudejàrstil als kanarische Eigenheit, die von den Canarios liebevoll bewahrt wird.
Merkmale des Mudejarstils sind Bruchsteinwände ohne Mörtel, die aufgrund ihrer Eigenschaft, Hitze abhalten zu müssen, recht dick waren.
Einfach gehaltene Fassaden mit steinverzierten Ecken (vgl. das Bild oben) und Portalen, in größeren Häusern findet sich der sogenannte "Patio", der kanarische Innenhof, den man auf dem Foto von Ansgar Hillebrand schön sehen kann. Es zeigt einen Patio auf Teneriffa, der, ebenfalls typisch für die ausladende Architektur der Herrenhäuser, von einer Galerie umrandet ist.
Die erkannbaren verzierten Holzarbeiten sind das augenscheinlichste und wesentlichste aller Merkmale (s.o.) - außerdem holzgearbeitete Sprossen- und/oder Schiebefenster meist zur Straßenseite hin, wie hier auf dem Kirchplatz in Teror - Gran Canaria (Norden).
farbenfrohe Fliesenarbeiten an den Wänden und auf dem Boden im Inneraum ergänzen dasorientalische Erscheinungsbild des Mudejar-Stils und wurden auf den Kanaren durch den Einsatz inseltypischer Rohstoffe wie Lava und glattgeschliffenen Meereskieseln, die auf den wichtigen Plätzen der Ortschaften -aber auch in wohlhabenden Privathaushalten - zu Bodenmosaiken (s.u.) zusammengesetzt wurden, ergänzt.
Dort, wo man vom Herren- bis zum Bauernhaus den Mudejar-Stil findet, kann man die Zeugnisse einstiger arabischer Königreiche der "Mohren" auf der Iberischen Halbinsel erkennen.
Nachdem Spanien die besetzten Gebiete - wir schreiben das Jahr 1492, in dem auch Kolumbus eine nicht unwesentliche Entdeckung etwas weiter westlich machte-, die in der Zeit als maurisches Königreich eine entsprechend fortgeschrittene kulturelle, handwerkliche und wissenschaftliche Entwicklung erlebt hatten, zurück erobert hatten, verblieb das Kulturgut der einstigen Besatzer im Volk. Die Mauren, die noch im Land verblieben, hatten, um der Inquisition zu entgehen, nur eine Möglichkeit: konvertieren, das Christentum anerkennen, sich assimilieren - und die Neuentdeckung der Kanaren und ihre Eroberung nutzen, um nach wie vor unter spanischer Flagge, aber mit etwas mehr Distanz zum Königssitz, neu zu beginnen. So fallen die ersten, in der konstanten Wärme der Kanaren nicht ungeeigneten, Mudejàr-Bauten in die Zeit der ersten spanischen besiedlungsperiode der kanaren - und verteilen sich über die ganze Inselgruppe. Nach wie vor gilt der Mudejàrstil als kanarische Eigenheit, die von den Canarios liebevoll bewahrt wird.
Kirche Santa Maria in Betancuria - Fuerteventura (erb. 1410 - zerstört - wiedererbaut Ende des 16. Jhdts.) |
Einfach gehaltene Fassaden mit steinverzierten Ecken (vgl. das Bild oben) und Portalen, in größeren Häusern findet sich der sogenannte "Patio", der kanarische Innenhof, den man auf dem Foto von Ansgar Hillebrand schön sehen kann. Es zeigt einen Patio auf Teneriffa, der, ebenfalls typisch für die ausladende Architektur der Herrenhäuser, von einer Galerie umrandet ist.

farbenfrohe Fliesenarbeiten an den Wänden und auf dem Boden im Inneraum ergänzen dasorientalische Erscheinungsbild des Mudejar-Stils und wurden auf den Kanaren durch den Einsatz inseltypischer Rohstoffe wie Lava und glattgeschliffenen Meereskieseln, die auf den wichtigen Plätzen der Ortschaften -aber auch in wohlhabenden Privathaushalten - zu Bodenmosaiken (s.u.) zusammengesetzt wurden, ergänzt.
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Schneejungfrauenkirche - La Palma |
Dienstag, 24. April 2012
Die Zwiebel und Ropa Vieja
Die – als Volksgut zu sehende - Geschichte wurde uns von der Tochter von Carlos Hernandez erzählt, als wir auf der Finca Las Pardelas waren:
Die Geschichte vom faulen Bauern
Auf Lanzarote sagt man, dass Zwiebeln, die eins der Hauptanbauprodukte der Insel sind, zu scharf werden, wenn sie zu lange im Boden bleiben und von ihrem Bauern nicht gepflegt werden. Die Lanzarotenos bevorzugen sanft schmeckende Gemüsezwiebeln, die gerne auch roh wie Äpfel verspeist werden.
Da das Zwiebelgemüse an sich ein leicht zu vernachlässigendes, weil sehr anspruchsloses, Gemüse ist, kann man deswegen an der Schärfe der Zwiebeln erkennen, welcher Bauer sich um die Zwiebeln kümmert und sie rechtzeitig erntet, und welcher Bauer sich lieber auf die faule Haut legt und gerne auch einmal zu spät die Ernte einfährt.
Ein typisch kanarisches Rezept mit Zwiebel ist der Eintopf "Ropa vieja" - Alte Kleider -
ca 1kg Rindfleisch
3 Möhren
500 Gramm Kichererbsen
2 Lorbeerblätter
4 EL reines spanisches Olivenöl
1 sehr große (oder zwei....) Zwiebel, halbieren und in dünne Scheiben schneiden
1 große grüne Paprika, entkernt
2 Lorbeerblätter
4 EL reines spanisches Olivenöl
1 sehr große (oder zwei....) Zwiebel, halbieren und in dünne Scheiben schneiden
1 große grüne Paprika, entkernt
3 gehackte Knoblauchzehen
4-5 große Tomaten (oder wahlweise stückige Tomaten aus der Konserve (2 Dosen)
4-5 große Tomaten (oder wahlweise stückige Tomaten aus der Konserve (2 Dosen)
einen Schuss Sherry
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
Vorgaren des Fleisches mit den Lorbeerblättern, danach wird in einem anderen großen Topf die Zwiebel mit Knoblauch, Öl und klein geschnittenen Karotten und Paprika scharf angebraten.
Die verbliebenen Zutaten und die Lorbeerblätter aus der Fleischbrühe nach ca. 5 Minuten hinzugeben und kochen. Hierzu kommt dann das etwa eine Stunde lang gegarte und klein geschnittene oder gezupfte abgekühlte Fleisch - Brühe hinzu geben, sodass das Ganze eine eintopfartige Konsistenz erhält.
Bei schwacher Hitze noch etwas weiter kochen, nach Belieben noch leicht durchzugarendes Gemüse wie Erbsen hinzu geben und mit kleinen Chillis garnieren.
Ropa Vieja Alte Kleiderkann gut vorgekocht und eingefroren werden und passt super zu Reis.
Montag, 23. April 2012
Fiestas
Feste zu feiern und die Religiosität praktisch auszuüben, ist ebenfalls "typisch" für die Canarios - und wer kann, sollte versuchen, an einem der großen Feiertage der Insel, die er/sie besucht, teilzunehmen.
Denn die Canarios feiern anders als wir - ihre Feste sind so sehr Teil des Alltagslebens, dass sie ihnen deutlich entspannter begegnen als wir es tun. Es werden nicht nur die "großen" Feiertage zelebriert, nahezu jede Gemeinde hat einen oder eine Heilige/n, dem gehuldigt wird - in Festen, Prozessionen, Gottesdiensten - so oft könnte man also gar nciht in Stress um die Perfektion geraten....
Schlechte Laune vor Weihnachten? Keine Spur.
Zusammengekniffene Augen und Hetze vor Ostern? Auch nicht.
Das Feiern gehört zum Leben - und wer will sich das schon vermiesen lassen?
Es lohnt sich also, herauszufinden, wann die Insulaner ihre jeweiligen Feiertage haben (erste Einblicke. Außerdem gut zu wissen: in Spanien sind niemals an zwei Tagen nacheinander alle Geschäfte geschlossen. Fällt also der Heiligabend auf einen Freitag und der erste Feiertag auf einen Samstag (einer der wenigen Feiertage, der auch wirklich zelebriert wird), dann sind am Sonntag die Läden auf - es sei denn, der Besitzer hatte am ersten Feiertag geöffnet, was sehr unwahrscheinlich ist, denn an diesem Tag wird die Geburt Jesu gefeiert.
Die Hauptfeiertage sind in der Regel die selben wie bei uns, manchmal erfahren sie aber eine andere Gewichtung. Am 24.12. beispielsweise findet auf den Kanaren ein vergleichweise normales Leben statt, der 25.12. steht im Zeichen Chrsitis Geburt - und Geschenke gibt es erst zum Dreikönigstag.
Mehr Informationen gibt es hier: Feiertage auf den Kanaren und auf Gran Canaria
Denn die Canarios feiern anders als wir - ihre Feste sind so sehr Teil des Alltagslebens, dass sie ihnen deutlich entspannter begegnen als wir es tun. Es werden nicht nur die "großen" Feiertage zelebriert, nahezu jede Gemeinde hat einen oder eine Heilige/n, dem gehuldigt wird - in Festen, Prozessionen, Gottesdiensten - so oft könnte man also gar nciht in Stress um die Perfektion geraten....
Schlechte Laune vor Weihnachten? Keine Spur.
Zusammengekniffene Augen und Hetze vor Ostern? Auch nicht.
Das Feiern gehört zum Leben - und wer will sich das schon vermiesen lassen?
Cabalgata de tres Reyes (de reyes magos): Weihnachten am 5.1. in Arrecife |
Es lohnt sich also, herauszufinden, wann die Insulaner ihre jeweiligen Feiertage haben (erste Einblicke. Außerdem gut zu wissen: in Spanien sind niemals an zwei Tagen nacheinander alle Geschäfte geschlossen. Fällt also der Heiligabend auf einen Freitag und der erste Feiertag auf einen Samstag (einer der wenigen Feiertage, der auch wirklich zelebriert wird), dann sind am Sonntag die Läden auf - es sei denn, der Besitzer hatte am ersten Feiertag geöffnet, was sehr unwahrscheinlich ist, denn an diesem Tag wird die Geburt Jesu gefeiert.
Die Hauptfeiertage sind in der Regel die selben wie bei uns, manchmal erfahren sie aber eine andere Gewichtung. Am 24.12. beispielsweise findet auf den Kanaren ein vergleichweise normales Leben statt, der 25.12. steht im Zeichen Chrsitis Geburt - und Geschenke gibt es erst zum Dreikönigstag.
Mehr Informationen gibt es hier: Feiertage auf den Kanaren und auf Gran Canaria
Sonntag, 22. April 2012
Bienmesabe oder: Gut schmeckt es mir!
TYPISCH kanarisch ist vieles. Ganz besonders aber zeigen sich Lebensart und Kultur in den Rezepten eines Volkes. Und auf seinen Friedhöfen, aber das ist ein anderes Kapitel.
Ganz besonders kanarisch ist - in Zusammenhang mit den eingangs erwähnten Süßspeisen - BIENMESABE - ein Nachtisch aus Mandeln und Ei, wenn er in Lanzarote hergestellt wird, zumeist ergänzt mit Malvasìa.... die Übersetzung lautet bien = gut me = mir sabe = schmeckt's
Wer probieren will, kann sich Bienmesabe entweder bestellen (Adressen folgen) oder es selbst herstellen...
ZUTATEN
Ganz besonders kanarisch ist - in Zusammenhang mit den eingangs erwähnten Süßspeisen - BIENMESABE - ein Nachtisch aus Mandeln und Ei, wenn er in Lanzarote hergestellt wird, zumeist ergänzt mit Malvasìa.... die Übersetzung lautet bien = gut me = mir sabe = schmeckt's
Wer probieren will, kann sich Bienmesabe entweder bestellen (Adressen folgen) oder es selbst herstellen...
10 Minuten Zubereitung - 20 Minuten Kochzeit - mittelschweres Rezept
ZUTATEN
- 250 Gramm blanchierte, abgezogene und anschließend sanft geröstete Mandeln (wer es besonders kanarisch liebt, kauft sich welche auf La Palma ein)
- 350 Gramm Zucker (kann teilweise auch durch Honig oder durch Palmkern-"Honig" ersetzt werden - niemand sprach davon, dass Inselkost immer kalorienarm ist)
- 1 geraspelte Zitronenschale (ebenfalls idealerweise aus dem Anbau auf La Palma, GC oder Teneriffa - schmeckt aber auch, wenn sie von anderswo ist, nur bio sollte sie sein)
- 1/4 Liter Wasser
- 1/2 Glas süßer Malvasìa Wein (mit Kindern bitte auf Traubensaft ausweichen oder ganz weglassen)
- 6 EiGELB
- Zimtpulver (wer mag auch naturbelassene Vanille) nach Belieben
- Mandeln möglichst fein mahlen oder in winzige Stücke hacken --> Küchenmaschinenbesitzer sind fein raus!
- In einem Topf werden das Wasser und der Zucker (anteilig weniger Wasser nehmen, wenn Honig zum Einsatz kommt) zu einem Sirup verkocht
- Die Mandeln zum angedickten Sirup hinzufügen und weiter kochen
- währenddessen die Zitronenschale, die Eigelbe den Malvasìa und die Gewürze verarbeitungsfertig vorbereiten (Ei unbedingt separat aufschlagen udn in einer Schüssel bereit halten)
- Der Topf wird vom Herd genommen, die Temperatur niedrig eingestellt, und die vorbereiteten Zutaten werden mittels eines HOLZkochlöffels unter stetem Rühren (ca. drei Minuten lang) der Sirup-Mandelmasse beigefügt.
- Der Topf wird auf niedriger Temperatur nochmals auf den Herd gestellt und die Masse für ca. 3-4 Minuzten nochmals unter Rühren aufgeköchelt.
- In Schalen füllen und KALT servieren - auch lecker auf Eis, als Brotaufstriche, als Süßspeise....
Samstag, 21. April 2012
Der Anfang
Auf dem Neujahrsmarkt in Teguise/ Lanzarote |
Hier wird sich in Bälde sammeln, was zu den Kanaren gehört.
Berichte über Lebensart, typisch kanarische Küche, typisch kanarisches Leben - wer mag, der bleibt, wer nicht mag, zieht weiter - oder schaut auf dem Millionenprojekt vorbei: Millionenprojekt
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