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Dienstag, 5. Juni 2012

Gofio - Leib- und Magenspeise der Canarios



Man sagt dem Gofio nach, für die unbändigen Lebensgeister der Canarios und ihrer Vorfahren verantwortlich zu sein, und noch heute gehört dieses Grundnahrungsmittel, wie zu den Zeiten der Vorväter, unbedingt auf den Speiseplan und zur Lebensart der Kanarer dazu.
Dabei bezeichnet „Gofio“ eher die Art der Zubereitung dessen, was verspeist wird, denn die Materie an sich, denn das, was allen „Gofios“ gemeinsam ist, ist, dass etwas geröstet wird, ehe es gemahlen und zu Mehl verarbeitet wird.
Heutzutage kann man davon ausgehen, dass der Begriff Gofio sich auf vorgeröstetes Getreide (zuweilen aber auch Hülsenfrüchte und Pflanzensamen) bezieht – zur Zeit der Guanchen und Altkanarier bestand das zu mahlende Produkt schon auch einmal aus Farnwurzeln und anderen Waldpflanzen – nicht überall (vermutlich vorwiegend aber auf den Inseln Lanzarote und Fuerteventura) wurde Getreide angebaut.
Der heute am häufigsten verwendete Rohstoff für Gofio dürfte der Mais sein. 

Gofio – Grundnahrungsmittel in jedweder Kombination

Das Gofiomehl wird dann in allen erdenklichen Formen und von allen Bevölkerungsschichten verwendet: man findet es als Suppeneinlage, zum Andicken von (Ziegen-)Milch für Babys, zum Konfekt verarbeitet und als Teig, der mit Honig und Bananen oder wahlweise in der salzigen Variante mit Olivenöl und Gewürzen hergestellt wird.

Wer den für uns eher ungewohnten Röstgeschmack nicht scheut, sollte sich unbedingt im Supermarkt (meist neben dem Mehl befindlich) mit einem Säckchen Gofiomehl eindecken.

Samstag, 26. Mai 2012

Der 30.5. - Dia de las Canarias

Der „Dia de (las) Canarias“ – An diesem Tag, dem 30.05.1983, traf das Parlament der „autonomen Region Kanaren“ zum ersten Mal nach freier und geheimer Wahl in Santa Cruz de Tenerife zusammen, die Kanaren erhielten ihren Sonderstatus und das Recht, eine eigene Regierung zu bilden. An diesem Tag wurde schließlich die Erklärung zu Unabhängigkeit der Kanaren verabschiedet, das Parlament fand seinen Vorsitz in Pedro Guerra Cabrera. Am 10. August 1982, zehn Monate zuvor, wurde den Inseln dieses Recht von der spanischen Regierung zugestanden.

Die Canarios sind stolz auf ihren Status und widmen rund um den „Dia de (las) Canarias“ in vielen Geschäften ihren regionalen Produkten extra viel Raum. Außerdem werden auf allen Inseln landestypische Trachten getragen, es wird folkloristische Musik aufgespielt und die Insulaner besinnen sich auf den Stolz ihrer Herkunft. An diesem Tag ruht in der Regel das Geschäftsleben, er ist geprägt von kanarischer Kunst und Kultur.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Steinmännchen machen Steinhäufchen

Wer zum ersten Mal auf den Kanaren, insbesondere im Süden Fuerteventuras, ist, wird sich fragen, was es mit den seltsamen Steinhäufchen auf sich hat, die man mit Phantasie auch als Pyramide bezeichnen kann. Nein, es handelt sich hierbei nicht um Nachrichten aus dem All, auch nicht um die Tat liebeskranker Hirten, die sich die Zeit vertreiben wollen - und es sind auch keine reinen Naturwunder, die der Schwerkraft trotzen - selbst, wenn man dies gerne hätte.
Die romantische Vorstellung, das Relikt eines jahrtausendlangen Erosionsprozesses von Sonne, Wind und Meer vor sich zu haben, hat schon etwas. Auch die Geschichte vom armen Bäuerlein, der sein Feld mühselig von Steinen befreit, diese zu Ehren Gottes - obwohl er sehr wütend über den steinigen Boden ist - am Rand kunstvoll aufschichtet  und am Ende angekommen von vorne beginnen muss, ist eine nette Idee.