Dienstag, 5. Juni 2012

Gofio - Leib- und Magenspeise der Canarios



Man sagt dem Gofio nach, für die unbändigen Lebensgeister der Canarios und ihrer Vorfahren verantwortlich zu sein, und noch heute gehört dieses Grundnahrungsmittel, wie zu den Zeiten der Vorväter, unbedingt auf den Speiseplan und zur Lebensart der Kanarer dazu.
Dabei bezeichnet „Gofio“ eher die Art der Zubereitung dessen, was verspeist wird, denn die Materie an sich, denn das, was allen „Gofios“ gemeinsam ist, ist, dass etwas geröstet wird, ehe es gemahlen und zu Mehl verarbeitet wird.
Heutzutage kann man davon ausgehen, dass der Begriff Gofio sich auf vorgeröstetes Getreide (zuweilen aber auch Hülsenfrüchte und Pflanzensamen) bezieht – zur Zeit der Guanchen und Altkanarier bestand das zu mahlende Produkt schon auch einmal aus Farnwurzeln und anderen Waldpflanzen – nicht überall (vermutlich vorwiegend aber auf den Inseln Lanzarote und Fuerteventura) wurde Getreide angebaut.
Der heute am häufigsten verwendete Rohstoff für Gofio dürfte der Mais sein. 

Gofio – Grundnahrungsmittel in jedweder Kombination

Das Gofiomehl wird dann in allen erdenklichen Formen und von allen Bevölkerungsschichten verwendet: man findet es als Suppeneinlage, zum Andicken von (Ziegen-)Milch für Babys, zum Konfekt verarbeitet und als Teig, der mit Honig und Bananen oder wahlweise in der salzigen Variante mit Olivenöl und Gewürzen hergestellt wird.

Wer den für uns eher ungewohnten Röstgeschmack nicht scheut, sollte sich unbedingt im Supermarkt (meist neben dem Mehl befindlich) mit einem Säckchen Gofiomehl eindecken.

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