Mittwoch, 23. Mai 2012

Der Sand


Nein, Sand ist eigentlich als solcher nicht typisch kanarisch, zumindest nicht für jede Insel – aber auf einigen, da gibt es ihn in Massen, diesen besonderen Sand, um den sich die Legenden ranken, er werde aus der Sahara über das Meer geweht und lagere sich dann an den vulkanischen Küsten ab. Das tut er nicht.
Der feine, weiche, weiße Sand, wie man ihn an den Playas de Papagayo (dort mengenmäßig weniger), in und auf Fuerteventura im Norden bei El Jable und an der Südspitze in Jandia, im Norden Lanzarotes und bei Famara, bei den Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria – schneeweiß ist er Relikt aus dem Meer.
Das typisch Kanarische an dieser Art Sand ist sein Ursprung: zu einem Großteil stammt er von zerriebenen Muschelschalen auf dem Untergrund des Meers (die Dimensionen, wie viele Muscheln es gewesen sein mögen, ist schwer vorstellbar), die durch die Brandung und die Macht der Gezeiten zerrieben und an Land getragen wurden.
Diese unerschöpfliche Quelle des Ursprungsmaterials und der stets westwärts treibende Passatwind schaffen insbesondere auf Fuerte und Gran Canaria langsam landeinwärts treibende Wanderdünen, die phantastische, teils unwirklich scheinende Landschaftseindrücke hinterlassen.

Tja, und an Weihnachten, da, wo man andernorts Schneemänner baut, verlagert man sich auf Gran Canaria traditionellerweise auf Sandkunst:




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